GEMEINSAM für unsere Pflegeeinrichtungen
Der Bevölkerungsanteil älterer Menschen nimmt auch in Groß-Zimmern stetig zu. Für eine Kommunalpolitik, die darauf abzielt, dieser Tatsache Rechnung zu tragen, liegt u. a. in der Sicherung der Lebensqualität älterer Menschen eine bedeutende Zukunftsaufgabe. Mit dem Ziel, diese Aufgabe zu meistern, stellt die enge Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Seniorenheimen und kommunalpolitischen Entscheidungsträgern eine zentrale Ressource dar. Zu Beginn diesen Jahres habe ich mich mit Vertretern des Seniorenheims “Gersprenz” getroffen, um vor Ort zu erfahren, wo konkreter Handlungsbedarf besteht. Viele der 42 Mitarbeiter/innen, von denen ein großer Anteil bereits seit Eröffnung vor 20 Jahren dabei ist - sehen insbesondere in der Corona-Pandemie einen Faktor, der das Leben im Haus maßgeblich verändert hat. So halten sich zahlreiche Bewohner auch nach den Lockerungen fast nur noch auf ihren Zimmern auf. Dazu kommt viel Bürokratie, die die Zeit der Angestellten “am Bewohner” weiter einschränkt.
Die Betroffenen leiten daraus ein klares Anliegen an die Kommunalpolitik ab: Die Anzahl an Arbeitsplätzen im Haus muss erhalten bleiben, um gerade im Sinne der Bewohner das soziale Miteinander aufrechterhalten zu können. Auch im Hinblick auf die immer älter werdende Bevölkerung hätte ein Rückgang an Personal fatale Folgen für die Betreuungssituation in Groß-Zimmern. Mit welchen Herausforderungen sowohl Bewohner als auch Betreuer tagtäglich konfrontiert werden, erfuhren Astrid Geiß, Vorsitzende des Sozialausschusses, und ich nach Abschluss des Austauschs nochmals anhand eines sogenannten Alterssimulationsanzugs.
Ein solcher Anzug ermöglicht es, sich zumindest physisch in den Körper eines ca. 80-jährigen Menschen hineinzuversetzen und u. a. durch 40 kg Zusatzgewicht alltägliche Hürden älterer Menschen authentisch nachzuempfinden.
Alles in allem war das Treffen insbesondere durch die sachdienlichen Einblicke und den konstruktiven Austausch ein großer Gewinn für alle Beteiligten. Die Verantwortlichen und ich verblieben dabei, auch zukünftig in einem engen Verhältnis zusammenarbeiten zu wollen - denn dem demografischen Wandel kann nur gemeinsam Rechnung getragen werden.